Bilderbuchtag… und kein Fötteli
15. Mai 2023
… keine Frage, dass ich gerade in Irland oder Neuseeland total beeindruckt war von den zuweilen riesigen Bullen, die majestätisch für ihre Herde schauten. In der Schweiz sieht man ganz wenige Stiere… vermutlich weil bei uns die Kühe selten mehr natürlich tragend werden. Wie es normalerweise (also eben icht natürlich) abläuft, lasse ich jetzt einfach mal so stehen.
Heute haben wir eine Velotour zu Fünft unternommen, ein wunderschöner Strahletag, zwar mit mächtigen Windböen, die einen fast vom Velo holten, aber warm und sonnig und über die einzigartige Landschaft, durch malerische Örtchen wie Sérignan, nach Valras, einem touristischen Städtchen am Meer mit einem breiten Sandtrand, Meer, soweit das Auge reicht. Und eben, nichts habe ich festgehalten, keine Bilder im Handy parat für neidischmachende Impressionen auf dieser Seite…
Und da komme ich nochmals zurück auf die Stiere, denn hier gibt es effektiv Stierfarmen, wo kohlrabenschwarze Stiere gezüchtet werden, welche, so erfuhren wir, zum Stierkampf eingesetzt werden. Wir fuhren an einer solchen Farm vorbei und die Stiere weideten gemeinsam auf einer Koppel. Sicher ein lukratives Geschäft, der Stierkampf, für das ich nur Verachtung empfinde, obwohl die Stiere hier in Südfrankreich nicht umgebracht werden, wie es in Spanien Tradition war oder ist?
Ich frage mich, wer Freude an diesem Spektakel haben soll und haben kann. Welche Menschen geniessen diese Kämpfe, seien es nun Hähne, die sich gegenseitig attackieren oder Hunde, die zähnefletschend aufeinander losgehen oder eben Stiere, die nicht gegeneinander antreten, sondern effektiv gegen ein Wesen, das eigentlich nicht ihr Feind sein würde, es jedoch dazu bringt, durch Schmerzen und Qualen, welche die Tiere aggressiver machen!
Leo’s Vorfahren wurden ja zur Jagd auf Rinder gezüchtet. Ihr breites Maul, ihr massiger Vorderkörper und ihre kurzen Sprints sind ausgerichtet darauf, ein Rind zu hetzen, es am Hals zu fassen, sich festzubeissen und es zu bremsen. Das Adrenalin des gehetzten Tieres mache das Fleisch besonders zart.
Dass die Menschheit krank ist in ihrem masslosen Konsumieren, in ihrem steten Machtstreben und in ihrer Ignoranz der Natur gegenüber, das wissen wir leider schon lange…
Ich bin überzeugt davon, dass wir Schritt für Schritt eine bessere Spezies werden können, wenn jeder versucht, ein gutes Beispiel zu sein. Ob gut gut genug ist, das lest ihr im Blog von letzter Woche nochmals nach und bitte! DAS hier ist meine Meinung und die offenbare ich hier. Sie ist jedoch weder sakrosankt noch verpflichtend für den geneigten Leser! Das, was ich hier schreibe, kommt einfach aus meinem Innersten, ob das nun richtig oder genehm ist oder nicht. 🙂