heute vor 9 Jahren…
17. August 2022
eigentlich ist die Geschichte ja tragisch. Wir haben uns entschlossen, einer Bulldogge in Not ein Zuhause zu geben. Wir lernten kurz vorher eine Continental Bulldogge kennen, ein Mädchen mit dem Charme eines Casanovas, denn sie wickelte meinen Hampi dermassen um den Finger, dass dieser nur noch Herzchen vor Augen sah. Wir wollten ja schon lange einen Hund adoptieren, weil ich mit meinem Homeoffice beste Voraussetzungen bot, aber es ergab sich halt einfach nie die richtige Gelegenheit. Plötzlich aber ging es schnell. Eine Continental Bulldogge aus Lausanne brauchte dringend ein neues Zuhause. Wir sagten JA und erfuhren mit grossem Schmerz, dass dieser Hund auf dem Transport in den Aargau verstarb. Er hatte einen Epianfall, den er nicht überlebte. Der Schock sass tief, auch bei der Züchterin des verstorbenen Hundes. Sie suchte nach einer Möglichkeit, unserem Wunsch nach einer Continental Bulldogge zu entsprechen und hörte von Leo aus Baden-Baden. Hampi wollte zuerst keinen Hund aus „dem Ausland“, weil wir in der Schweiz genügend Hunde haben, die ein gutes Zuhause möchten, aber Leo verzauberte uns schon auf den Bildern. Als wir ihn dann kennenlernten, war er zwar ein Energiebündel, das unbezähmbar erschien, aber Hampi wusste sofort, dass Leo zu uns gehört. Wir entschieden uns also für den Buben, ja, und so schliefen wir eine Nacht über die Entscheidung in einem schönen Gasthof in Baden-Baden und nahmen Leo am 18.8.2013 mit in die Schweiz. Das Bild ist tatsächlich dasjenige von unserer Heimreise. Leo sass vorne im Fussraum an mich geschmiegt und schaute uns an, als wollte er sagen: cool, ich komme zu euch. Am Zoll wurde unser Vorzeigehund verzollt und die Zollbeamten kamen aus ihren Kabinen und begrüssten Leo überschwänglich. Bis heute hat er uns Sonnenschein ins Haus gebracht, hat uns viel gelehrt und uns glücklich gemacht. Nun ist er ein alter Junge, der ab und zu vergisst, dass er nicht mehr so gut zu Fuss ist und der für ein Gudeli nach wie vor die Rolle macht und „high five“…
Wie froh kann ich sein, dass Leo aktuell so genügsam ist, bei der Hitze gar nicht gross raus will und weder an der Leine zerrt, noch mich sonst irgendwie in Gefahr bringt. Wir beide sind gemächlich unterwegs. Ich muss mich richtig langsam und mit viel Geduld der Rekonvaleszenz widmen. Die Chemo hängt mir, was Müdigkeit anbelangt, mehr an als vor der Not-OP, aber alle bestätigen mir, wie gut ich bereits wieder aussehe, nach diesem Nullpunkt, an dem ich mich befand. Ich bin auf dem Weg zurück in mein neues Leben. Ein Wunder nach dem anderen durfte ich erleben und das Wunder geht weiter!
Wer an Wunder glaubt, den wundert nichts mehr!